Ein „verplanktes“ Projekt

„Für jedes Problem gibt es eine Lösung.“

Unter diesem Motto haben Designer und andere Kreative im Laufe der Zeit unendlich viele Methoden entwickelt, um die Probleme einer Idee oder eines Projekts zu lösen. In unserem CLIC-Seminar haben wir eine dieser Methoden genau angeschaut und diese auf unsere Projekte angewendet oder um genau zu sein: Wir haben unsere Projekte „verplankt“ – nach einem Modell aus dem „Interaction Design Sketchbook“ von Bill Verplank. In diesem Blogpost werde ich genanntes Modell anhand meines verplankten Projekts zeigen und erläutern.

Das Modell setzt sich aus insgesamt acht Schritten eines Frameworks zusammen, die keine festen Vorgaben darstellen, aber die Hauptanliegen des Projekts ansprechen sollen:

Modell: Framework für Interaction Design von Bill Verplank.

Modell: Framework für Interaction Design von Bill Verplank.

Schauen wir uns nun einmal mein Projekt unter diesen Schritten an:

modell-verplank

Die IDEA beschreibt den Grundgedanken hinter meinem Projekt. Bei METAPHOR musste das Prinzip der Idee in einen bildhaften Ausdruck umgewandelt werden, also „Welches bereits vorhandene Prinzip nutzt mein Projekt?“. Zu meiner Idee lässt sich zusätzlich ergänzen, dass sie auch auf dem Konzept des Karussells basiert, da die gezeigten Veranstaltungen immer wieder wechseln und in einer Endlosschleife präsentiert werden.

IDEA: Teilen von privaten Veranstaltungen und Aktionen durch eine App und mehrere Urban Screens.

 

METAPHOR: Plakatanzeigen und Leuchtreklame.

Als nächstes ging es um das MODEL – welche Interaktion findet auf welche Weise statt? Unter DISPLAY habe ich anschließend die geplante Umsetzung und Darstellung der Idee erläutert.

MODELL: Interaktion durch App / durch Sensor an den Screens.

 

DISPLAY: Newsfeed der Veranstaltungen wird auf großen Screens an belebten Orten in der Stadt gezeigt.

Nun ging es weiter mit ERROR: Welche Probleme möchte ich lösen? Im sechsten Punkt SZENARIO wurde die Situationen beschrieben, die meinen Zielgruppen den Anlass geben, mein Produkt zukünftig zu nutzen.

ERROR: 1. Ich veranstalte ein Event, aber niemand kommt. 2. Ich möchte etwas unternehmen, weiß aber nicht wo in der Stadt etwas los ist.

 

SZENARIO: 1. Ich möchte viele Leute über meinen Flohmarkt informieren. 2. Ich bin gerade unterwegs und möchte wissen, was in der Stadt los ist, bzw. neue Leute kennenlernen.

Die letzten beiden Punkte – TASK und CONTROL – beschreiben die Aufgaben der Screens und wie genau ich mit diesen interagieren, bzw. wie ich sie steuern kann.

TASK: Aufstellen der Screens in der Stadt (Installation), zeigen Bilder / Videos von Veranstaltungen, Wechseln der Bilder / Videos, Sensor registriert Bewegungen, Informationen werden bei Nähe eingeblendet, Navigation durch Handbewegungen.

 

CONTROL: Kontrolle und Navigation durch Handbewegungen (Sensor) / durch App.

Das Modell lässt sich auf neue und bereits existierende Projekte anwenden und man kann auf diese Weise schauen, ob die eigenen Überlegungen funktionieren.

One Comment on “Ein „verplanktes“ Projekt

  1. Danke. Du hast recht, dass das Verplank’sche Modell kein Design-Prozess ist, sondern mehr ein Framework oder Baukasten, der es erlaubt den Fokus nacheinander in nicht genau festgelegter Reihenfolge auf einzelne Aspekte eines Projekts zu richten. Dennoch gibt es generelle Richtungen. Arbeitet man von links nach rechts, so hat meinen einen gestaltenden Design-Prozess. Betrachtet man ein existierendes Produkt von rechts nach links, so führt man eher eine Analyse durch.