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Wenn es eine Sache gibt, die unser Jahrhundert auszeichnet, dann ist es wohl der Drang nach medialer Unterhaltung. Ob erst der Drang da war und daraufhin die mobilen Endgeräte erschienen sind, weiß ich nicht mehr. Vielleicht war es auch umgekehrt… Aber eines ist gewiss: Die meisten könnten ohne Smartphone keinesfalls das Haus verlassen! Es ist zu einem wichtigem Teil unseres Lebens geworden, der sich genau diesem Verlangen widmet. Es ist wie eine Erweiterung unseres Selbst, dass uns vor Langerweile und Einsamkeit schützt. Aber eines scheinen wir dabei mehr und mehr zu vergessen: Wir sind meistens nicht alleine!

Das Haltestellen-Mantra

Das Haltestellen-Mantra

Ein schönes Beispiel hierfür sind Haltestellen: Dort trifft man nicht nur auf viele Menschen, die sich alle die Beine in den Bauch stehen, sondern oft auch auf dieselben Menschen. Es ist dennoch zu einem Mantra geworden sich nicht an den Haltestellen zu begrüßen – so wie es zum Beispiel in Wartezimmern üblich ist – und schon gar nicht zu reden oder sich in die Augen zu schauen – diese sind meistens eh mit dem Smartphone beschäftigt… Es gibt aber viele Gründe, warum man dieses auch mal in der Tasche lässt: Sei es die Angst vor einem Diebstahl, die Kälte an den Fingern oder der sich leerende Akku. In diesen Situationen wird das Warten nicht nur langweilig, sondern fast schon unerträglich und der Nah- und Fernverkehr wieder eine Spur unattraktiver – auch wenn er mal pünktlich zur Stelle ist…

Aber was ist, wenn man den täglich aufeinandertreffenden Leuten eine Unterhaltung bietet, die das lästige Warten verschönert und ihnen gleichzeitig eine menschliche Interaktion ermöglicht?

An diesem Beispiel wird deutlich, wie schnell das selbstauferlegte Mantra verworfen wird, wenn außergewöhnliche Methoden zum Einsatz kommen. Insbesondere beim gemeinsamen Spielen kommt es durch die erforderliche Einbringung der eigenen Leistung dazu, dass der eigene Schutzschild abgelegt wird. Der Benefit ist hier nicht nur die Freunde am erfolgreichen Spiel, sondern auch das spaßige Miteinander, dass in der normalen Alltagssituation nicht zu stande kommen würde. Wenn dieses gemeinsame Erlebnis zu einem positiven Umdenken führt, könnte sich dieses auch auf die Sitzbankproblematik in der Bahn auswirken!

Kurzum würde der Nah- und Fernverkehr für Zufriedenheit sorgen; die Menschen wären glücklicher und vor Allem: nicht allein! 🙂