Spazieren ohne aufzustehen

Für die alltäglichen Entdeckungen müssen wir oftmals nicht mal mehr einen Schritt vor die Tür setzen, denn die Technik – vor allem das Internet – bietet uns, unseren Bedürfnissen und unseren Sinnen immer mehr.

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Wenn man von Deutschland aus, am helllichten Tage, mit Socken und Tee im Bett einen Spaziergang durch das nächtliche Marseille machen kann, dann kann man sich sicher sein, dass die digitale Welt bald keine Grenzen mehr kennen wird.

Der Google Night Walk macht es möglich – wir können unseren imaginären Rucksack packen und mit netten Leuten auf eine kleine Reise gehen. Es gilt Streetart, Jazz-Konzerte und die französische Küche zu entdecken, ohne dabei gut zu Fuß zu sein. Schließlich bietet uns Google eine virtuelle Möglichkeit, bei der nur unser Seh- und Hörvermögen beansprucht wird. Man lehnt sich zurück, lässt das Street-View-Erlebnis auf sich wirken und hat nicht mal einen Cent dafür ausgegeben.

In dieser Zeit der VR-Brillen und regelmäßigen Ausflügen in digitale Welten weiß man nicht genau, was man denken soll. Einerseits macht es neugierig und man probiert diese Dinge gerne aus, andererseits ist dort die Angst, dass es die Welt und die Menschen stark verändern könnte.

Wird es sich in ein paar Jahren noch für uns lohnen rauszugehen? Die Luft einzuatmen, weite Wege zu gehen und Fotos zu schießen? Sich bei Freunden darüber beschweren, dass man sich wieder einen Sonnenbrand geholt hat? Oder wird die virtuelle Realität zur neuen Komfortzone?

Ich bin gespannt.

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